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Pro Folie — Spargelanbau

Folien im Spargelanbau: nützlich für Gesellschaft, Anbauer, Klima und Natur

Frische heimis­che Ware zu einem vernün­fti­gen Preis und in bester Qual­ität kön­nen wir nur dank Folie anbi­eten. Regionaler Spargel ist frisch und enthält somit den höch­sten Anteil gesun­der Inhalt­stoffe. Das schmeckt man. Durch unsere Obst- und Gemüseerzeu­gung wer­den die ländlichen Struk­turen gestärkt. Davon prof­i­tiert die gesamte Gesellschaft.

Die Tier­welt prof­i­tiert. Durch die Folie kommt der Spargel früher in die Blüte. Für Wildin­sek­ten und Honig­bi­enen ist blühen­der Spargel eine wertvolle Nahrungsquelle.

Glob­al gese­hen hat die frühe heimis­che Ernte viele Vorteile. Die Nach­frage nach Spargel muss im März und Anfang April nicht durch Importe aus Südeu­ropa oder Südameri­ka gedeckt wer­den. Für die Pro­duk­tion von Spargel z. B. in Peru wird 40% mehr Wass­er benötigt und durch den Trans­port bis zu zwölf mal so viel CO2 ver­braucht als bei der Erzeu­gung in Deutsch­land.

Folie schützt die Spargeldämme vor Wind und Unkraut. Es gibt während des Ern­tezeitraums ca. 50% weniger Boden­ab­trag durch Wind. Außer­dem ver­hin­dert die Folie, dass Unkraut auf den Däm­men wächst. Es müssen weniger Her­bizide einge­set­zt wer­den.

Plas­tik­müll wird ver­mieden. Denn Spargelfolien wer­den bis zu zwölf Jahre lang genutzt. Anschließend wird die Folie fachgerecht ver­w­ertet und beispiel­sweise zu Müll­beuteln ver­ar­beit­et. Die Folie ist lebens­mit­t­elecht und sorten­rein. Daher han­delt es sich um einen wertvollen und begehrten Rohstoff.

Spargel kann mehr:
nach der Ernte werden die Spargelfelder zu Bienenweiden

Spargelfelder erblühen nach der Ernte und dienen Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle.

Der deutsche Sparge­lan­bau hat zwei große Vorzüge: Zum einen dient er dem Genuss der Men­schen. Zum anderen nützt er auch der Natur. Denn durch die inten­sive Pflege der Felder und die gute Ver­sorgung mit Wass­er und Dünger bilden Spargelpflanzen nach der Ern­tezeit reich­lich Blüten. Sie sind eine wertvolle Nahrungsquelle unter anderem für Bienen. So kann Honig einen Anteil von bis zu 90% an Spargelpollen aufweisen, wenn er aus Regio­nen mit Sparge­lan­bau stammt. Das haben Analy­sen des Län­derin­sti­tuts für Bienenkunde Hohen Neuen­dorf e.V. ergeben.

Mannshohes grünes Kraut

Spargel ist eine imposante Pflanze, die im Gegen­satz zu vie­len anderen Nutzpflanzen wie beispiel­sweise Kartof­feln oder Kohl für mehr als zehn Jahre an Ort und Stelle wach­sen und blühen darf. Für Genießer ist das grüne Kraut unin­ter­es­sant. Was wir kaufen und essen, sind nur die abgeschnit­te­nen Sprossen der Pflanze im Früh­jahr. Sie wer­den in Deutsch­land meist unterirdisch gestochen, bevor sie ans Son­nen­licht gelan­gen – als beson­ders milder, weißer Ble­ichspargel. Wach­sen die Triebe aus der Erde her­aus, nehmen sie Farbe an und wer­den als Grün­er Spargel geern­tet. Darf sich ein Spross ungestört entwick­eln, bildet sich daraus ein mannshoher Trieb mit fein gefiedertem Laub.

Attraktive Nahrungsquelle für Insekten

Treibt eine Spargelpflanze unge­hin­dert aus, dauert es etwa zwei bis drei Wochen, bis sich die ersten unschein­baren Blüten öff­nen und Insek­ten anlock­en. Bei neu angelegten Feldern, das sind immer­hin 18% der Gesamt­fläche, geschieht dies bere­its im März. Frühe Spargelfelder, bei denen durch eine Abdeck­ung der Dämme die Ernte vorge­zo­gen wird, dür­fen ab Mai aus­treiben. Bei späten Sorten ist tra­di­tionell rund um den 24. Juni an Johan­ni Schluss. Durch den ver­set­zten Start blühen in Deutsch­land die Spargelpflanzen auf ins­ge­samt 28.500 Hek­tar Fläche über einen lan­gen Zeitraum von Mai bis weit in den Sep­tem­ber hinein. Und damit auch zu Zeit­en, in denen andere Kul­turpflanzen wie Raps und Obst­bäume wenig Nahrung bieten. Das macht die Spargel­blüte zu ein­er attrak­tiv­en Nahrungsquelle für Insek­ten.

Reserven für das Frühjahr sammeln

Für Sparge­lan­bauer ist auch das Spargelkraut wichtig. Die aus­getriebene Pflanze wird gedüngt und gewässert, damit sie sich die Sai­son über gut entwick­elt. Denn nur starke Pflanzen lagern mit Hil­fe der Pho­to­syn­these aus­re­ichend Reser­vestoffe in den Wurzel­rhi­zomen ein, um die Ernte im näch­sten Früh­jahr schad­los zu über­ste­hen. Um Kraft zu sam­meln, dür­fen die Pflanzen auf neu angelegten Spargelfeldern deshalb die ersten drei Jahre ungestört wach­sen.

Auch Honigbienen fliegen auf Spargel

Die kleinen Blüten der Spargelpflanze sind dur­chaus inter­es­sant für Bienen. Das lässt sich anhand des Honigs nach­weisen: So hat das Län­derin­sti­tut für Bienenkunde Hohen Neuen­dorf e.V. in Honig­proben zum Teil hohe Anteile an Spargelpollen nach­weisen kön­nen, wenn die Imk­er in ein­er Anbau-Region tätig sind. “In ein­er Probe hat­ten wir sog­ar ein­mal fast auss­chließlich Spargelpollen, was ver­muten lässt, dass dies auch ein Spargel­blüten­honig war”, sagt Dr. Bir­git Licht­en­berg-Kraag, Lei­t­erin der Honi­g­analyse am Län­derin­sti­tut. Sie erk­lärt, dass mit dem Nek­tar auch immer Pollen der Tra­chtpflanzen in den Honig gelan­gen und somit seine pflan­zliche Herkun­ft nachgewiesen wer­den kann.

Das Mate­r­i­al von den Staubge­fäßen des Spargels wird von den Bienen aber auch gesam­melt. Denn Pollen sind eine wichtige Eiweiß­nahrung für das Bienen­volk und wer­den benötigt, um unter anderem den Nach­wuchs groß zu ziehen. Während das Nahrungsange­bot für die Bienen im Früh­jahr in der Regel gut ist, lässt es mit Beginn des Som­mers nach. “Die Blüte des Spargels bis Sep­tem­ber fällt damit in eine Zeit, zu der viele andere Tra­chtpflanzen bere­its verblüht sind”, sagt Licht­en­berg-Kraag. (GMH)

Lebensraum für Käfer

Nicht nur die Blüte der Spargelpflanzen ist gut für die Natur. Auch die Spargelpflanze selb­st mit ihren bis zu 1,80 Meter hohen Trieben dient als Leben­sraum. Beispiel­sweise find­en sich hier Laufkäfer und Fal­ter ein, aber auch uner­wün­schte Gesellen wie das gemeine Spargel­häh­nchen. Dieser Käfer legt seine Eier an die Spargelpflanze, die daraus schlüpfend­en Lar­ven kön­nen große Schä­den anricht­en. Zum Glück gibt es Schlupfwe­spen-Arten, die als natür­liche Feinde von den Rän­dern in die Spargelfelder ein­wan­dern. Diese Nüt­zlinge wer­den von den Sparge­lan­bauern sehr geschätzt.

Vorteile für den Folieneinsatz in der Spargelproduktion

Vorteile für Verbraucher

Frische Stangen von bester Qualität

Mit Folien kön­nen die Anbauer die Tem­per­atur im Spargel­damm opti­mal und gle­ich­mäßig steuern. Der Stress der Pflanzen nimmt ab und die Stan­gen ver­holzen weniger. Dadurch schmeckt der Spargel bess­er und sieht bess­er aus. Außer­dem gelangt die heimis­che Ware frisch zum Ver­brauch­er- je frisch­er pflan­zliche Pro­duk­te sind, desto höher ist ihr Nährstof­fge­halt und inten­siv­er der Geschmack.

Günstiger Preis

Durch den Ein­satz von Folien sparen die Anbauer etwa 40 Prozent ihrer Pro­duk­tion­skosten. Zudem führt die Spargel­erzeu­gung unter Folie zu gle­ich­mäßi­gen und hohen Ern­te­men­gen. Durch gerin­gere Kosten und das große Ange­bot ist ein niedriger Spargel­preis möglich- ins­beson­dere in der Haupt­sai­son. Damit ist das edle Gemüse für alle erschwinglich.

Hohe Lebensmittelsicherheit

Die heimis­chen Anbauer kön­nen oft schon Ende März die ersten Stan­gen stechen. Die Ver­brauch­er hat­ten schon früh die Wahl zwis­chen dem heimisch erzeugten Spargel und der schlechter kon­trol­lier­baren Ware aus Übersee oder Südeu­ropa. Die regionale Erzeu­gung hochw­er­tiger Lebens­mit­tel stärkt zudem die ländlichen Struk­turen- davon prof­i­tiert die gesamte Gesellschaft, indem beispiel­sweise Arbeit­splätze geschaf­fen und Hoflä­den Einkauf­s­möglichkeit­en bieten wer­den. Außer­dem kom­men Kun­den aus städtis­chen Gebi­eten auf das Land und verbinden den Einkauf mit Besuch von Restau­rants, oder lokalen Geschäften.

Vorteile für die Spargelbauer

Verlängerte Erntezeit

Die Spargeldämme nehmen dank der Folien die Sonnenen­ergie ges­teuert auf und durch die trans­par­enten Folien entwe­icht die Wärme langsamer. So kann die Ern­te­pe­ri­ode um bis zu vier Wochen ver­längert bzw. “ver­früht” wer­den. Ohne die Folien müssen die Ern­te­helfer zweimal täglich ern­ten, mit Folien nur ein­mal- somit reduziert sich die Arbeit­szeit und die Lohnkosten sinken.

Sichere und höhere Ernten

ln, durch Folien ver­früht­en Anla­gen, kön­nen die Anbauerinder gesamten Sai­son mehr Spargel ern­ten. Durch den Ein­satz unter­schiedlich­er Folien lässt sich das Wach­s­tum der Stan­gen gezielt steuern:

  1. Die schwarze Folien­seite erhöht die Tem­per­atur, dadurch steigt die tägliche Ern­te­menge.
  2. Die weiße Folien­seite reflek­tiert die Sonne und senkt die Tem­per­atur, dadurch wach­sten die Stan­gen langsamer.
  3. Durch trans­par­ente Folien entste­ht ein Treib­haus­ef­fekt, der die Dämme effek­tiv erwärmt und die Abküh­lung nachts ver­min­dert.

Bessere Qualität

Unter Folie gewach­sen­er Spargel ver­färbt sich nicht, ver­holzt weniger, ist sel­tener bit­ter und hat eine gle­ich­mäßigere Dicke. Die Anbauer kön­nen mit diesen Stan­gen höhere Preise erzie­len.

Gute Arbeitsbedingungen

Auch für die Ern­te­helfer ist der Folienein­satz vorteil­haft. Die Dämme bleiben lock­er, sodass das Auf­graben und Ern­ten kör­per­lich leichter ist. Wirtschaftlich ist eine Pro­duk­tion ohne Folie in Deutsch­land kaum möglich.

Regionale Naturschutzaspekte

Mehr Schutz für Tiere

Durch den Folienein­satz blühen die Spargelpflanzen früher. Die Blüten sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Wildin­sek­ten und Honig­bi­enen. Des Weit­eren begin­nt der oberirdis­che Aus­trieb der ‚Pflanzen schon ab Mitte Mai und Insek­ten-wie Spin­nen, Schlupfwe­spen und Laufkäfer- kön­nen die Sparge­lan­la­gen früher als Leben­sraum nutzen.

Weniger Bodenabtrag durch Wind

Durch die Abdeck­ung mit Folien wird etwa die Hälfte weniger Boden durch Wind von den Däm­men abge­tra­gen.

Weniger Pflanzenschutzmittel

Die Folien ver­hin­dern das Wach­s­tum von Unkräutern auf den Däm­men. Fol­glich müssen weniger Her­bizide aus­ge­bracht wer­den.

Globale Auswirkungen

Verminderter Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß

Wenn kein heimis­ch­er Spargel ver­füg­bar ist, greifen die Ver­brauch­er im März und Anfang April zu Import­ware. Für 1 kg deutschen Spargel wird 1 kg CO2 aus­gestoßen. Für Import­ware per Flugzeug aus Südameri­ka liegt der Wert schon bei 12 kg CO2 pro kg. Der etwa drei­wöchige Schiff­s­trans­port aus Südameri­ka verur­sacht eine etwa dop­pelt höhere CO2-Bilanz wie bei heimis­chen Spargel.

Kleinerer Wasser-Fußabdruck

Der Wasserbe­darf beim Obst- und Gemüsean­bau ist in Südameri­ka oder Südeu­ropa deut­lich höher als bei uns. Beispiel­sweise wird für die Pro­duk­tion von Spargel in Peru 40 Prozent mehr Wass­er benötigt als in Mit­teleu­ropa. Außer­dem lässt die inten­sive Wasser­nutzung in den Spargel­ex­portlän­dern die Grund­wasser­spiegel drama­tisch sinken. Die Ver­längerung der hiesi­gen Sai­son ver­ringert die Importe aus trock­e­nen Gebi­eten und führt zu ein­er glob­alen Wassere­insparung.

Keine Einsparung von Folien

ln Südeu­ropa und Südameri­ka ist der Ein­satz von Folien ähn­lich wie in Deutsch­land notwendig. Beim Kauf von Import­ware wer­den keine Ressourcen einges­part.

Recycling der Folien

Die lebens­mit­t­elecht­en Folien sind ein wertvoller Rohstoff. Daher wird die gebrauchte Folie recycelt und beispiel­sweise zu Müll­säck­en ver­ar­beit­et. ln Deutsch­land regeln Qual­itätssicherungssys­teme und geset­zliche Regelun­gen flächen­deck­end die Entsorgung der Folien. Die schwarz-weißen Spargelfolien kön­nen acht bis zu 12 Jahre auf einem Feld wiederver­wen­det wer­den. Daher fällt wenig gebrauchte Folie an.